Blogparade: Mein digitales Leben –
spannend und hektisch zugleich.
Auszeiten müssen sein!
Ich liebe mein Leben, ob analog oder digital!
Inspiriert von Claudia Hilker und ihrem Aufruf zur Blogparade auf „Digital Leader“ zum Thema „Mein digitales Leben“ sitze ich an einem Sonntagmorgen in der Nähe von Kassel an meinem MacBook und schreibe diesen Artikel. Warum? Weil mir das digitale Leben ganz viel Freude macht und meine liebe Frau heute von Ihren realen Freundinnen zum nachträglichen Geburtstags-Brunch entführt wurde. Ich habe Zeit dafür, mit ganz viel Ruhe und Besinnlichkeit am ersten Advent 2013.
#Analog #Kaffee #Check – lecker Kaffee zum Start
Doch wie hat der Tag begonnen? Wie immer am Sonntag ohne Wecker und einem direkten Gang zu unserem Kaffeeautomaten. Ich mag diesen Moment, wenn die Bohnen frisch gemahlen werden und der Duft von Kaffee ganz analog in meine Nase steigt. Der erste Schluck – herrlich. Heute keine Hektik, kein Trubel, kein Zeitdruck, kein Ablauf wie an einem Wochentag. Ach, ganz entspannt denke ich…doch dann greife ich zu meinem iPhone und bin in meinem #digitalenLeben angekommen. Da gibt es keinen Unterschied, ob Sonntag ist, auch Tageszeiten sind uninteressant. Mein aktuelles Display zeigt einige Nachrichten bei whats app, neben der Facebook-App leuchtet eine rote Ziffer genauso wie bei denen von Twitter, Google+, Xing, LinkedIn, Foursquare – den Vogel schießt wie immer die dreistellige Anzahl bei den E-Mails ab. Ok, ich hatte den Posteingang am Samstag nicht verschoben, Wochenende halt und analoges Leben. Dennoch bin ich etwas erschrocken!
#Digital #Mobile #Check – mein Online-Scan am Morgen
Auf geht´s sage ich mir und fange an. Zuerst die whats app lesen. Ein Freund wünscht mir einen schönen ersten Advent mit einem tollen Bild seiner kleinen Tochter. Ein Lächeln ist sofort in meinem Gesicht und ich bedanke mich mit ebenso herzlichen Wünschen und einem Foto vom Weihnachtsmarktbesuch am Vorabend mit meiner Frau. Dann noch ein paar Nachrichten in meiner Tanzgruppe – Absagen wegen Krankheit für das nächste Training, Grüße zum Advent, Fragen zur Organisation, wann ist das erste Turnier usw… Ich bin der Mannschaftskapitän der Lateinformation Kassel und antworte natürlich gerne. Das ist mein Hobby und macht einen Riesenspaß – zwischendurch nervt mich die Anzahl der Nachrichten. Meine 30 TeamkameradInnen sind im Kern um die 20 Jahre alt und lieben es, ganz viel über die whats app Gruppe mitzuteilen. Analog ist die Kommunikation rund um das Tanzen dann oft schwierig, doch dazu später mehr. Alle weiteren Nachrichten lese ich natürlich auch noch und es kommt mir der Gedanke, wann ich zum letzten Mal eine SMS verschickt habe. Seit dem ich das iPhone nutze, läuft diese „alte“ Kommunikation komplett über whats app. Dann tippe ich auf meine Facebook-App und lasse mir die Benachrichtigungen anzeigen. Schaue mir die interessanten Meldungen an: zwei neue Kontakte haben meine Anfrage bestätigt, einer meiner Kontakte hat Geburtstag, Likes zu Kommentaren, Einladungen zu Themen und Veranstaltungen. Das ist immer wieder spannend. Dann wechsele ich auf die Timeline und scanne die Beiträge. Ab und zu ein Like hier oder ein Kommentar dort und 15 Minuten später bin ich durch. Dann klicke ich analog durch die anderen Apps und nach insgesamt einer Stunde denke ich, dass ich auf dem aktuellen Stand bin. Noch ein Kaffee muss jetzt sein.
#1994 #2013 – enormer Wandel, Druck und Hektik gleich
Der Alltag im Social Media Umfeld ist für mich nicht hektischer als in meiner beruflichen Vergangenheit mit weniger digitalen Hilfsmitteln und Netzen. Die Kommunikation in Echtzeit hat Vor- und Nachteile, ich habe mich daran gewöhnt, dass alles viel schneller geht. Was hätte ich mir diese Techniken während meines Studiums der Wirtschaftswissenschaften (1994-1998) gewünscht, wir haben kopiert und mit einfachsten Schreibprogrammen gearbeitet. Die Zeiten in der freiberuflichen Tätigkeit mit meiner Werbe- und Marketingagentur (1995-2006) oder in den Anstellungen als Leiter Marketing und Kommunikation im Großhandel sowie als Referent Drittmittelbeschaffung einer NGO (2006-2012) waren von einem anderen Druck und ebenso Hektik geprägt. Eine Spezialisierung zum Social Media PR Manager (2013) hat mir aufgezeigt, dass Social Media PR- und Marketing genau die richtigen Themen für einen selbstständigen Neuanfang sind. Ich freue mich jeden Tag, dass ich mit diesen interessanten und kreativen Menschen in diesem Umfeld arbeiten darf!
#Netzwerken #Freunde – digitale und reale Kontakte
Echte Freunde sind mir wichtig. Mein bester Freund lebt seit 2001 mit seiner Familie in Philadelphia, arbeitet dort für SAP Amerika. Da schätze ich besonders die Kommunikation mit Skype und Facetime, es macht viel mehr Freude als nur zu telefonieren. Meine beiden kleinen Patenkinder sehe ich dann live und in Farbe. Die Zwei sind mit ihren 4 und 6 Jahren super fit bei der Bedienung von iPhone, iPad und allen erdenklichen Apps, die für Kinder wichtig sind. Im Fernsehen läuft immer mal wieder die „Sendung mit der Maus“ – deutsche Tradition muss sein. Natürlich freue ich mich besonders auf dieses Weihnachtsfest, das werden wir gemeinsam in Deutschland verbringen – ganz real!
Viele meiner Facebook-Kontakte kenne ich auch real, bei den google+ und Twitter-Kontakten noch nicht so viele – über Xing habe ich seit 2006 schon ganz viele Menschen getroffen. Bei der Planung von Terminen habe ich immer im Hinterkopf, wen ich wo noch treffen könnte. Zuletzt war ich dankbar über einen Blogger aus Dresden (Danke Ralph Scholze von webpixelkonsum), der mir über Xing einen Kontakt in meiner Stadt empfohlen hat – Thorsten Kretschmer und ich hatten uns über Jahre aus den Augen verloren und nun wieder in Kassel getroffen. Ein gemeinsames Projekt für 2014 ist in Planung. Kürzlich wurde ich von anderen Freunden ermahnt, dass doch Smartphone-freier Abend sei und es unhöflich wäre, wenn ich dauernd am Gerät herumtippe. OK, deutlicher Hinweis, habe verstanden – schnell den Check-In bei Foursquare gemacht und das iPhone in der Jackentasche versteckt. Wir haben alle gelacht und lecker gegessen. Schwierig ist es, wenn ich mal vom digitalen Leben abschalten will und mein Umfeld dann erst loslegt. Rund um mein Tanztraining piept und klingelt es bis zur Ansage der Trainerin, dass doch zumindest der Ton mal ausgeschaltet werden muss. Da sind alle super aktiv, geht ja auch schnell. Beim persönlichen Miteinander gibt es dafür immer wieder ein paar Missverständnisse, weil der Gegenüber natürlich prompt reagiert, etwas sagt, diskutiert oder eine Miene verzieht usw. – ich folge diesem „analogen“ Schauspiel immer wieder gerne.
#Gefahren #Bewegung – nicht alles ist super!
Die Schattenseiten des digitalen Lebens gibt es auch bei mir. Ich nehme mir zu wenig Zeit zum Lesen eines guten Buches oder zum Gitarre spielen und singen. Ein Spaziergang zwischendurch zum Durchatmen fällt oft aus. Wäre so wichtig, um nicht aus dem Gleichgewicht zu kommen. Oft ist es schon dunkel, wenn ich auf den Gedanken komme, doch eine Runde laufen zu gehen. Ich habe mir deshalb analoge Ziele gesetzt: Die Oberliga-Turnierserie mit meiner Lateinformation Kassel (Februar bis April), ein fester Startplatz für die 10km Staffel beim Kassel Marathon im Mai 2014 oder die Teilnahme beim Stadtlauf im Herbst. Körperliche Fitness ist das A und O. Am Herzen liegt mir die Aufklärungsarbeit gerade für Teens und Jugendliche. Die Berichterstattung zum Thema #Sexting hat mich traurig gemacht. Jugendliche schicken sich gegenseitig Nacktfotos und diese gelangen dann über Facebook und Co. in die Öffentlichkeit. Der Ruf für die Betroffenen ist ruiniert, Eltern sind mit der Situation überfordert, Ausgrenzung, Mobbing bis hin zum Selbstmord die Folge. Das finde ich erschütternd – mein Respekt für die Arbeit von Jane Schmidt, die immer wieder zu wichtigen Themen in Ihrem Blog „Kinder und Werbung“ schreibt. Ich beobachte auch die Familien und die Kinder in meinem Freundeskreis und kann es nicht verstehen, wenn 11jährige mit dem neuesten Smartphone ausgestattet sind. Ohne Limit, ohne Einschränkungen, teilweise mit Profil auf Facebook und die Eltern sind nicht immer interessiert, an dem was die Kinder tun…
#Business #KMU – Berührungsängste und Hindernisse überwinden!
Unternehmen, Führungskräfte und Mitarbeiter haben immer noch Berührungsängste mit den digitalen Möglichkeiten. Sie kommen einfach mit der rasenden Entwicklung nicht mehr mit. Ich habe mit Unternehmern gesprochen, die bewusst auf Google+ und Co. verzichten, weil Sie ihrer Meinung nach auch so klar kommen und in Ihrer Welt bleiben wollen. Meine Antwort war, dass es immer eine Option ist, neue Wege mit den technischen Möglichkeiten im Social Media Marketing zu gehen, um den bestehenden Kundeninteressen und neuen Wünschen gerecht zu werden. Es gibt so viele Perspektiven, neue Kunden zu gewinnen und Umsätze zu realisieren. Daher werde ich nicht locker lassen und weiter Aufklärungsarbeit leisten – analog in Gesprächen, Vorträgen und Seminaren, aber auch in meinem digitalen Leben mit Beiträgen, Links und spannenden Informationen. Diese gedanklichen Hindernisse können nur auf diesem Weg überwunden werden, die Trends zu Mobile, Digital und Content mit Mehrwert sind nicht aufzuhalten. Für jedes Unternehmen, Projekt, Produkt oder Dienstleistung gibt es geeignete Social Media Kanäle. Es liegt an den zahlreichen, tollen Menschen in diesem Umfeld, Ihre Arbeit fort zu setzen. Ich will meinen Teil gerne dazu beitragen und freue mich auf viele analoge Kontakte aus meinem neuen digitalen Leben. Danke erneut an Claudia Hilker für diesen Aufruf – ich freue mich über Ihre Kommentare und Hinweise.
Über den Autor
Dirk Strotta ist Diplom-Ökonom, Social Media PR Manager, Dozent und Online-Trainer. Mit seiner Dirk Strotta Dozent / Beratung in Baunatal (bei Kassel) unterstützt er Unternehmen und Organisationen dabei, die Anforderungen im Marketing und im Social Media Umfeld zu erfüllen. Dirk Strotta bietet Einzelberatungen, Vorträge, Schulungen oder Workshops an. Er ist Dozent für Marketing, IT und DaZ (Deutsch als Zweitsprache mit BAMF-Lizenz).
Dirk Strotta 